Was ist Open Source?
Open Source (OS) ist eine
Philosophie, bei der es darum geht Computer-Programme
(Software) offenzulegen und sie jedem zugänglich zu machen.
Offenlegen bedeutet bei Software den Quellcode (Bauplan des
Programmes) verfügbar zu machen. Als Analogie könnte man
sagen, als würde ein Bäcker das Rezept eines Brotes mit dem
Brot mitgeben. "Warum sollte er das tun, dann verdient er ja
nichts mehr?", werden sich viele fragen. Der
Open-Source-Bäcker würde meinen, dass sein Brot dadurch weiter
verbessert wird, er an diesen Verbesserungen teilhaben kann
und deshalb nicht jeder beginnt sein Brot selbst zu
backen.
Open-Source-Entwickler erwecken immer den Anschein, als
würden sie umsonst arbeiten aus den verschiedensten Gründen.
Viele IT-Firmen die mittlerweile mit OS arbeiten, verdienen
ihr Geld mit Spezialisierungen und Dienstleistungen. Mit
anderen Worten bildet OS die offene, standardisierte und
sichere Basis auf der jeder seine eigene Software aufsetzen
kann und diese auch verkaufen darf.
Open Source Lizenzen
Der Begriff "Open Source" wird aber auch als Sammelbegriff für viele Software-Lizenzen verwendet, die versuchen diese Philosophie gesetztlich zu verankern. Der Gedanke verfolgt dabei einen wissenschaflichen Ansatz und definiert den Begriff „frei“ im Sinne von „verfügbar“, nicht im Sinne von „gratis“. Das Hauptaugenmerk liegt also auf der Verfügbarkeit des Quellcodes was es jedem ermöglicht Programme selbst zu erweitern, zu analysieren und mitzuentwickeln. Im Gegensatz dazu die meisten herkömmlichen Software-Lizenzen nur die Benützung auf einem Computer zulassen, nichts weiter.
Mittlerweile gibt es sehr viele verschiedene OS-Lizenzen. Folgende Eigenschaften jedoch sind jeder OS-Lizenz gemein:
- Jeder darf die Software benutzen und weiterverteilen
- Der Quellcode muss verfügbar sein. Entweder im Internet, in der Software enthalten, oder auf Anfrage auf CD
- Der Quellcode darf verändert werden, und in dieser veränderten Form weitergegeben werden
- Keine Einschränkung des Einsatzgebiets
Die älteste und wohl bekannteste Lizenz ist die GNU General Public License (GPL) unter der auch das Betriebssystem GNU/Linux freigeben ist. Eine Auflistung aller (überprüften) OS-Lizenzen ist unter http://www.opensource.org/licenses/ zu finden.
Das wohl
wichtigste Unterscheidungsmerkmal von OS-Lizenzen ist die
Möglichkeit ein Programm zu verändern und dieses dann zu
verkaufen ohne den Quellcode wieder zugänglich zu machen. Ein
Beispiel dazu ist die BSD-Lizenz unter der auch das
UNIX-Betriebssystem FreeBSD freigegeben ist, auf dem das neue
Betriebssystem OS-X von Apple basiert. Ob es solche Lizenzen
geben soll, darüber wird viel disskutiert. Der Gründer des
GNU-Projekts und der GPL-Lizenz, Richard Stallman, befürwortet
ausschließlich Lizenzen die verlangen, dass Veränderungen
wieder veröffentlicht werden müssen, um den Grundgedanken
freier Software, der nicht nur von einem freien Nehmen sondern
auch vom (frei-)geben lebt, zu erhalten.
Nutzen
Wenn man in einem Unternehmen
eine gewisse Softwarelösung braucht, stellt sich immer die
Frage: "Kaufen - wenn vorhanden, oder selbst entwickeln
(lassen)?" Open Source bietet die Möglichkeit auf bestehende
Projekte kostenlos zurückgreifen zu können, und aufgrund ihrer
uneingeschränkten Verfügbarkeit in ihrem gesamten
Funktionsumfang zu testen und zu beurteilen.
Open Source bringt folgende Vorteile mit sich:
- Die Software kann eigenen Bedürfnissen angepasst werden
- Die Software wird von vielen Leuten weiterentwickelt
- Keine Lizenzkosten
- Keine Abhängigkeit vom Hersteller und seinen
strategischen Entscheidungen
- Sicherheit wird großgeschrieben
- Hält sich an offene Standards (Dateiformate, Netzwerkprotokolle,...)
Weiterführende Links
Open Source Initiative (OSI) http://www.opensource.org/
GNU GPL-Lizenz http://www.gnu.org/licenses/licenses.html
Creative Commons http://creativecommons.org/
Zuletzt verändert: 03.05.2004 19:53